Elke Kaminsky

Unsere Beziehung begann vor vielen Jahren in Mittelamerika. Ich saß in einem kleinen, verrauchten Internetcafé in Nicaragua. Zum ersten Mal schrieb ich einen Kommentar in einen Blog – Elkes Blog.

Es begann eine lange Geschichte. Eine wechselhafte Geschichte. Am Anfang war es für mich „Spaß pur“. Der „große Junge“ versuchte ständig die „strenge Lehrerin“ zu necken. Das gelang mir nicht einmal ansatzweise. 😉 Nicht, dass sie keinen Humor hatte. Ihrer Sachlichkeit war einfach nicht beizukommen.

So beschloss ich ihr Musterschüler zu werden. Das war eine gute Entscheidung. Ich lernte die Grundlagen des Schreibens. Sie war unerbittlich und verbesserte sogar die Rechtschreibfehler. 😉 Zum Spaß kam jetzt die ernsthafte Beschäftigung mit der Lyrik, einer Materie, die ich mir nie zugetraut hatte.

Mit der Machete konnte ich umgehen, wie andere mit dem Küchenmesser. Die Suche nach dem Abenteuer bestimmte bis dato mein Denken. Mit unserem Geländewagen durch Sand und Schlamm pflügen, füllte meinen Tag.

Fortan nahm mein Leben eine andere Richtung. Durch das Schreiben lernte ich, dass das Leben eine Dualität zwischen Körper und Seele ist. Zwischen beiden immer wieder Ausgewogenheit herzustellen, nennt man „die Kunst des Lebens“.

Dass ich dies inzwischen ganz gut kann, habe ich (auch) Elke Kaminsky zu verdanken. Ich bin dankbar, dass sie mich noch immer begleitet.

Jörg Zschocke

Was Elke über sich sagt:
Lyrik ist für mich ein Pas de Deux von Dichter und Leser, anspruchsvoll und emotional. Beide öffnen einander ihre Seele in stillem Einverständnis.

Möglicherweise

können manche Dinge
nicht mit Worten

eingefangen werden.

Sterne über einer Wüste
zum Beispiel,

mitten im Januar.
Wenn sie aufleuchten,

steigen, verblassen.
Oder der Mond,
ruht er über den Kakteen,
gesetzt von
einem unsichtbaren
Choreographen.

Nur der Puls tanzt
gegen das Herz.
Sprachlos.

Valeur

Februarwind
Reißt sie auf
Die Sandfarbene

Fuge zwischen Himmel und Erde
Aus ihr zweigt
Ein Lahn aus Licht

Säumt die Wiesen
Und Baumkronen
Ton in Ton

Mit dem Wintergras
Zittert in der Senke
Der frühe Morgen

Mitte September

Seidenschalig legt
Mondlicht Stille
über die Nacht

Dicht
bei den Obstbäumen
glüht der Sommer aus

Und lehnt sich
an einen letzten Duft
von Grün

Der Morgen webt
schon den Herbst
ins Gras


Elkes Blog heißt Innehalten mit E.

Ihren Gedichtband „Zwischen Wintern“ und ihr wunderbares neustes Buch „Andere Orte“ findest du hier